Fazit: Ist das Kunst oder kann das Weg?
Gute Frage.
Die K.I.s sind, in meinen Augen, unbestreitbar kreativ. Sie erschaffen neues, nie dagewesenes.
Die Bilder, die zu meinen Gedichten entstanden sind, berühren mich. Einige davon haben mir das Wasser in die Augen getrieben. Ich will diese Skulptur haben, die zu “Einheit” entstanden ist. Ich entdecke neue Aspekte meiner eigenen Wortkinder in den Interpretationen und Bildern.
Und die Entwicklung steckt noch in den Kinderschuhen. Frühes Teenager-Alter, wenn ich raten müsste. Und sie ist rasant. Die Text- und Bild-K.I.s von vor einem halben Jahr sind kein Vergleich zu den heutigen Modellen.
Auf welchem Level bewegen sie sich heute? Als Schreiberling, der die letzten vier Jahrzehnte dem Wort gefrönt hat: Die Text-K.I.s bewegen sich zwischen gehobenem Amateur- und durchschnittlichem Profi-Niveau. Ein begnadeter oder gut trainierter Mensch läuft ihnen (noch) den Rang ab Ich schätze, bei den Bild-K.I.s verhält es sich ähnlich.
Werden sie uns Kreative ersetzen? Das bezweifle ich. Sie florieren durch den menschlichen kreativen Input. Und zu der Kern-Kompetenz des Künstlers, innerstes zu veräußern, sind sie noch nicht in der Lage.
Ist das nun Kunst? Vor diesem Projekt hätte ich mit inbrünstiger Überzeugung gesagt: Nope, Nada. Njet, Nein. Keine Chance. Sie immitieren Kunst, mehr nicht.
Jetzt jedoch bin ich mir nicht mehr so sicher.
Die Fähigkeit, meine Werke zu interpretieren und dann zu transformieren… das geht über reine Immitation hinaus.
Was ist es? Wo führt es hin? Was kann es sein? Was wird es werden? Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur: Hier und jetzt ist es ein überwältigend mächtiges Werkzeug. Es erlaubt mir völlig neue Wege, kreativ zu sein. Es ist gekommen, um zu bleiben. Und es wird sich weiter entwickeln.
Ich, für meinen Teil, bin gespannt auf diese Reise. Und gehe gern ein Stück mit.
May the Night bless You
Der NachtPoet
Stefan Brinkmann