Suno.ai - Die singende KI

Wer sich ein wenig mit künstlicher Intelligenz beschäftigt, wird sich vielleicht entsinnen: Vor rund einem halben Jahr verfassten die führenden Köpfe im Bereich KI einen offenen Brief, in dem sie forderten, zumindest für ein halbes Jahr auf die Bremse zu treten. Die Sorge war groß, das unser Verständnis für diese digitalen Gehirne jetzt schon weit hinter der Entwicklung herkingt.

Und tatsächlich, ein halbes Jahr gab es relativ wenig Bewegung. Kaum neue Modelle, hauptsächlich Verfeinerung der vorhandenen KIs.

Nun, zumindest vordergründig. Hinter den Kulissen wurde wohl fleißig weiter gebastelt, und jetzt bricht die nächste Welle über uns herein.

Momentan in aller Munde: Sora von OpenAI. EineText-zu-Video-KI, die alle Erwartungen eben mal in die Stratosphäre kickt. Bisher noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, aber die gezeigten Beispiele sind atemberaubend.

Mit recht wenig Fannfahren um die Ecke kam eine andere KI, die für mich nicht weniger beeindruckend ist:
Suno.ai

Das Ding… ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll… der Reihe nach:

Suno kreiert Musik. Komplette Songs. Mit Gesang und allem drum und dran. Inklusive den Lyriks, wenn gewünscht. Oder basierend auf eigenen Songtexten. In jedem beliebigen Stil.

Und das alles nur auf Basis von einer Texteingabe. In beliebiger Länge.

Und das ganze erschreckend gut.

Nicht perfekt. Der Klang ist noch etwas blechern, vergleichbar mit den niedrigen Auflösungen der frühen Bild-KIs. Manchmal klingen die Stimmen leicht künstlich.

Davon mal abgesehen? Wow! Die Texte, die Suno raushaut, zumindest auf englisch, sind tatsächlich gut. Die Gesangsstimmen fangen die emotionalen Nuancen des Textes ein. Die Musik nimmt das Gefühl auf. Das Verständnis für Sprachrhythmus ist Spot on.

Als Skizze für einen fertigen Song mehr als brauchbar. Und mit echtem Ohrwurmcharakter.

Das Video oben ist eines meiner ersten Experimente mit dieser trällernden KI. Meine Vorgaben?

Stil: Piano song by a german female singer-songwriter

Lyrik: Ein Fach für mich

Ein kleines Kind noch
Ein Superstar
Im Rampenlicht, doch
Fast unsichtbar

Ein wilder Sturm, der
Kein Blatt bewegt
Ein kleiner Schubser
Der Dich zerlegt

Wer bin ich wirklich?
Was will ich sein?
Bin ich denn glücklich?
Lass ich mich ein, ein, ein

Ein kleines Lachen
Den Tränen nah
Ein fast Erwachen
Im Traum, so klar

Ein altes Thema,
Ein frischer Beat
Vertrautes Schema
Ein neues Lied

Bin ich das wirklich?
Darf ich das sein?
Macht mich das glücklich?
Lass ich mich ein, ein, ein

Ein Fach für mich
Einfach nur ich

Einfach Verlangen
Ein wilder Schrei
In mir gefangen
Und doch so frei

Das bin ich wirklich!
Das will ich sein!
Ich mach mich glücklich
Ich lass mich ein, ein ein

Ein Fach für mich
Einfach nur ich

Das ist alles. Mehr braucht es nicht.

Ach ja, die Bildkonzepte habe ich mit BING (GPT-4) erarbeitet, den Text Zeile für Zeile bildlich interpretieren lassen, und mit Midjourney umgesetzt.

Wir leben in interessanten Zeiten…

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Making of “Stubbornly Free”

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Midjourney & DallE 3 - Selbst-Bewusste Bild-KIs?